Insbesondere in den frühen Stadien der Untersuchung beschränkte sich die Tätigkeit des IVDA im Rahmen der Straßenbahn Darmstadt-Weiterstadt im Großen und Ganzen auf Lobbyarbeit. Wesentliches Ziel war dabei der Transport und die Verdeutlichung der wissenschaftliche Ergebnisse sowohl für die politisch Verantwortlichen vor Ort, als auch für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger.
So ist es maßgeblich dem IVDA zuzuschreiben, dass in der zweiten Stufe der NKU die Variante der Führung durch den Ortskern in Weiterstadt weiter untersucht wird. Die großen Ressentiments bei vielen Stadtverordneten in Weiterstadt konnten in zahlreichen Gesprächen ganz oder teilweise ausgeräumt werden. Zudem wurde verdeutlicht, dass eine Weiteruntersuchung beider Varianten mit nur geringem Mehraufwand eine deutlich bessere Entscheidungsgrundlage für die abschließende Beurteilung erlauben würde.
Der IVDA setzt sich für die Variante durch die Ortsdurchfahrt ein, da nur so alle Bürgerinnen und Bürger mindestens in der heute gebotenen Qualität an den ÖPNV angebunden sind. Ein Projekt, für das so hohe investive Mittel wie bei einer Straßenbahn nötig werden, ist dies für den IVDA das ausschlaggebende Kriterium.
Auch in Darmstadt ist die Straßenbahn nicht völlig unumstritten. Zwar hat sich die Stadt Darmstadt im September 2004 klar zur laufenden Planung bekannt, aber insbesondere in der Waldkolonie besteht unter den Anwohnern eine ablehnende Haltung der Straßenbahn gegenüber. Auch hier hat der IVDA bereits Gespräche vor Ort geführt und zumindest zu einer temporären Befriedung der Situation beigetragen.
Auch hier gilt es zu vermitteln, wieso die Straßenbahn durch die Waldkolonie und nicht durch das Industriegebiet fährt. Dies ist im Wesentlichen dadurch begründet, dass bei einer Trassenlage außerhalb von Wohngebieten die nötigen Fahrgastzahlen nicht erreicht werden. Damit würde der NKU-Faktor unter 1,0 fallen und das Projekt wäre damit nicht realisierbar.
Während das Büro VKT derzeit die zweite Stufe der NKU bearbeitet, hat sich der IVDA nun auch planerisch mit eigenen Ideen eingebracht. Bereits im Sommer 2004 wurde die Idee des ZOB-Weiterstadt entwickelt, der inzwischen als eigener Planfall in die Untersuchung aufgenommen wurde.
Gleichzeitig kämpft der IVDA gegen die zwischenzeitliche Ankündigung der DADINA, die Variante durch die Ortsmitte nun doch aus der Untersuchung auszuscheiden. Begründet wird die mit der Kumulierung von verschiedenen technischen Problemen, die allein nicht zu einem Ausschluss geführt hätten zusammen jedoch eine sehr hohe Hürde mit noch höheren Kosten aufstellt. Im speziellen ist dies die Forderung des Amt für Straßen und Verkehrswesen (ASV) sowohl die B42 am südlichen Ortseingang aber auch die L3094 am nördlichen Ortsausgang planfrei (dh. mit einer Brücke oder eine Unterführung) zu kreuzen und die relativ enge Ortsdurchfahrt.
Insbesondere die Forderung des ASV für die Kreuzung an der L3094 ist für den IVDA unverständlich, da dort die Verkehrsmenge offensichtlich keine derartigen Bauwerke rechtfertigt. In Gesprächen mit dem ASV konnte der IVDA erreichen, dass die Forderung zurückgezogen werden wurde. Nun wird versucht die DADINA davon zu überzeugen, die Variante wieder in die Untersuchung aufzunehmen.