Der Willy-Brandt-Platz in Darmstadt, zwischen Herrngarten und Gericht sowie im unmittelbaren Einflussbereich der Schulinsel mit mehreren großen Schulen gelegen, ist seit Jahren in der Diskussion. Alle Bus- und Straßenbahnlinien, die den Luisenplatz in nördlicher Richtung verlassen, müssen die auf allen drei Seiten vom Autoverkehr (MIV) umspülte Haltestelleninsel passieren (siehe Luftbild unter Download) . Dabei ist der Platz mit seinen sehr kleinen Aufstellflächen, insbesondere nach Schulschluss, dem Publikumsandrang nicht gewachsen.
Daher gibt es schon seit langem auch in der Stadtverwaltung den Wunsch den Platz den Erfordernissen anzupassen und entsprechend umzugestalten. Der letzte Versuch diesbezüglich erfolgte in den Jahren 2001/2002, bei dem auch der Mathildenplatz, der zwischen Luisenplatz und Willy-Brand-Platz liegt, Bestandteil des Konzepts war. So war vorgesehen die östliche Seite des Mathildenplatz vom Autoverkehr zu befreien, womit sich die Möglichkeit einer Reduzierung der MIV-Verkehrsfläche am Willy-Brandt-Platz geboten hätte. Die ansässigen Gewerbetreibenden erreichten jedoch mit einem massiven Protest, dass die Stadtverordnetenversammlung das Projekt auf Eis legte - schon damals unter den Protesten des IVDA.
Erst als am 10. Februar 2004 ein elfjähriges Mädchen von ihren Mitschülern unter einen Bus gedrückt wurde und sich dabei schwere Verletzungen zuzog (Echoartikel vom 12.02.2004), folgten dem öffentlichen Aufschrei kleinere Sofortmassnahmen und die Wiederaufnahme der Planung. Dies, wie auch die Abtrennung von MIV-Fläche zur Verbreiterung des Haltestellenbereich als vorläufige Maßnahme, war vom IVDA schon länger gefordert und mit einer Pressemitteilung und einem Antrag im Fahrgastbeirat erneut untermauert worden. Ergänzend zu den baulichen Maßnahmen wurde im ÖPNV-Dezernat der Stadt eine Broschüre für Schüler entwickelt, in denen das richtige Verhalten an Haltestellen bildlich vor Augen geführt wird.
Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung an einer dauerhaften Lösung für den Platz. Diese sieht unter anderem eine Entzerrung der Haltestelle und eine so weitgehende Verkehrsberuhigung wie möglich vor. Jedoch ist unklar wann der Baubeginn erfolgen kann. Dies hängt unter anderem vom Land Hessen ab, welches den Umbau anteilig finanzieren soll.