Hintergrund

IVDA fordert Rückkehr des Berlin-Sprinters

Im Rahmen der vielfältigen Einschnitte im Fernverkehr der Bahn wurde auch Darmstadt beim Fahrplanwechsel im Dezember 2002 herb getroffen: Neben den beiden Interregiolinien ging auch der beliebte ICE-Sprinter nach Berlin verloren. Dies führte zu heftigem Protest auf kommunalpolitischer Ebene.

Der sog. Berlin-Sprinter, der vormals je morgens und abends von Mannheim über Darmstadt und Frankfurt direkt nach Berlin Zoo bzw. in die Gegenrichtung verkehrte, wurde von der Bahn auf die Strecke Frankfurt – Berlin Zoo verkürzt. Die vormals ca. 90 Fahrgäste aus Darmstadt und Mannheim mussten fortan in Frankfurt umsteigen, was eine Reisezeitverlängerung von etwa 20 Minuten nach sich zog.

Jedes Jahr was neues

Die neue Regelung hielt nur genau ein Jahr. Bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2003 wurden die Berlin-Sprinter wieder deutlich über Frankfurt hinaus nach Karlsruhe, Stuttgart und sogar München verlängert. Darmstadt geriet dabei jedoch in Vergessenheit – die Züge fuhren fortan über die Riedbahn in Richtung Mannheim, jedoch ohne am Frankfurter Flughafenbahnhof zu halten.

Eher zufällig wurde der IVDA auf diese Tatsache im September 2004 aufmerksam. Der zunächst großen Verwunderung folgte eine Recherche über den aktuellen Stand der Dinge. Diese ergab, dass rein technisch nichts gegen eine Führung der Züge über Darmstadt spricht und auch viele andere Gründe ausgeschlossen werden können. Eines der wichtigsten Argumente war dabei, dass eine Fahrzeitverlängerung durch die teilweise sehr langen Standzeiten der Züge in Frankfurt (bis zu 30min) gut kompensierbar sind.

Der IVDA reagiert

Als Reaktion auf diesen Missstand verfasste der IVDA einen Brief an das für Personenverkehr zuständige Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn mit der Bitte, den Berlin-Sprinter so schnell wie möglich wieder über den Darmstädter Hauptbahnhof zu führen. In Kopie wurde der Brief an die diversen politischen Entscheidungsträger auf kommunaler und Landesebene gesendet mit der Aufforderung sich ebenfalls um die Zugverbindung zu bemühen. Parallel dazu erfolgte eine Information der Öffentlichkeit.

Seit Ende November gibt es eine Antwort der Bahn, in der das Unternehmen eine Rückführung des Sprinters nach Darmstadt ablehnt. Erstaunlicherweise hat der IVDA diese Antwort bisher nur aus zweiter Hand von den zu dem Thema aktivierten Politikern erhalten.