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15.06.2009

Quelle:Darmstädter Echo

Auf dem Weg zur barrierefreien Stadt

43 Bushaltestellen sind bereits umgebaut

DARMSTADT. In Darmstädter Straßenbahnen einzusteigen, kann schon unter normalen Umständen eine beschwerliche Angelegenheit sein. Mit Kinderwagen oder Krücken wird es an mancher Haltestelle zur Herausforderung, mit dem Rollstuhl ist es ohne fremde Hilfe oft unmöglich.

Auch an zahlreichen Bushaltestellen oder manchen Gebäuden ist es mit „Barrierefreiheit“ nicht allzuweit her. Stadtbaurat Dieter Wenzel (SPD) hat sich das Ziel gesetzt, Darmstadt zu einer behindertengerechten Stadt zu entwickeln. Bei einer Pressekonferenz am Montag hob er hervor, dass seit 1994 inzwischen 43 Bushaltestellen behindertengerecht ausgebaut worden seien. Kostenpunkt: etwa 950.000 Euro.

Neben einem sogenannten Kasseler Bord als Einstiegshilfe hätten die Haltestellen Blindenleitstreifen und abgesenkte Bordsteine erhalten.

Für Anton Konhäuser, Vorstandsmitglied des Clubs Behinderter und ihrer Freunde Darmstadt (CBF), liegt dennoch vieles im Argen. „Umbauten dauern einfach sehr lange.“ Seiner Einschätzung nach sind höchstens 50 Prozent der Haltestellen behindertengerecht – eine Zahl, die Silke Rautenberg von der Heag Mobilo für die Straßenbahnhaltestellen bestätigt. „Knapp die Hälfte der 70 Straßenbahnhaltestellen sind für Niederflurfahrzeuge geeignet.“

Als Ärgernis empfindet der CBF, dass etliche Straßenbahnen – im Gegensatz zu Bussen – noch nicht mit sogenannten Klapprampen ausgestattet sind, die es erlauben, Höhenunterschiede zu überwinden. Eine Besserung ist jedoch absehbar.

Nach Angaben Rautenbergs besitzen die 18 Triebwagen der Baureihe ST 14 diese Funktion bereits. Insgesamt hat die Heag Mobilo 48 Triebwagen im Einsatz. Von den 30 Beiwagen sind fünf umgerüstet, die weiteren sollen im Laufe dieses Jahres folgen. Mit einem Rollstuhlsymbol will die Heag diese Wagen kennzeichnen.

Anton Konhäuser sieht Handlungsbedarf am Willy-Brandt-Platz, in der Bismarckstraße, an der Haltestelle Pallaswiesenstraße/Frankfurter Straße oder auch am Nordbahnhof. Für Bismarckstraße und Willy-Brandt-Platz zeichnen sich Lösungen ab. „Eventuell 2010“ werde mit den Arbeiten begonnen, sagt Wenzel.

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