2. Stellungnahme des IVDA zum aktuellen Planungsstand der Nord-Ost-Umgehung
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Folgenden wollen wir wie gefordert zu den neuen Entwicklungen und Planungen der Darmstädter Nord-Ost-Umgehung (NOU) Stellung nehmen.
1. Bushalt Knoten B26/Heinrichstraße (Ergänzung)
Wie wir bereits in unserer letzten Stellungnahme angemerkt, sollte im Rahmen der planfreien Kreuzung an dem Knotenpunkt Heinrichstraße/Hanauer Straße eine Bushaltestelle im Zuge der B26 vorgesehen werden. Diese Forderung erhält neuen Nachdruck dadurch, dass im derzeit in der Erstellung befindlichen Verkehrsentwicklungsplan für die Stadt Darmstadt eine Buslinie vorgesehen sein wird, die aus dem Innenstadtgebiet kommend über den Ostbahnhof, Erbacher Straße, Heinrichstraße, Lichtwiese zum Böllenfalltor fahren soll. Diese Buslinie wird die B26 an dem oben beschriebenen Knotenpunkt kreuzen, wo durch einen Halt dann eine gute Umsteigebeziehung entstehen würde.
2. Trassierung im Bereich Wolfskehlstraße (Ergänzung)
Wir möchten mit Nachdruck darum bitten, die von uns vorgeschlagene Variante zur Führung der NOU zwischen Ostbahnhof und Dieburger Straße vom beauftragten Büro auf die TECHNISCHE MACHBARKEIT hin zu überprüfen und bei den Gesprächen mit der Bahn die TECHNISCHEN ANFORDERUNGEN und die durch den AUSFALL VON TRASSENEINNAHMEN UND UMWEGFAHRTEN entstehenden Kosten seitens der DB NETZ zu ermitteln. Wir bitten darum die politische Machbarkeit, die Gespräche mit den Verantwortlichen für die Beauftragung des Eisenbahnverkehrs (RMV) betreffen, zunächst außen vor zu lassen und diese nach Feststellung der technischen Durchführbarkeit nicht durch das beauftragte Büro sondern durch das ZIV führen zu lassen. Dies ist für uns eine Konsequenz daraus, dass das bearbeitende Büro leider im Zwiegespräch eklatante Wissensmängel über die operative Aufstellung der Bahn und die Abläufe im ÖPNV offenbart hat.
3. Knotenpunkt NOU/MLKR (Ergänzung)
Als Erläuterung für die von uns vorgeschlagene Lösung am Knotenpunkt der NOU mit dem Martin-Luther-King Ring (MLKR) werden wir Ihnen in Kürze eine Skizze zukommen lassen.
4. Vorplatz des Ostbahnhofs
Wir halten es nicht für akzeptabel, dass der Tunnelmund durch die veränderte Planung am Ostbahnhof näher an den Platz heranrückt und diesen zusätzlich einschränkt. Hier ist der stadträumlichen Nutzung und der Nutzung für den ÖPNV ein wesentlich größeres Gewicht einzuräumen. Da die technische Machbarkeit eine Verlegung des Tunnelportals in jedem Fall gegeben ist, halten wir es aus grundsätzlichen Erwägungen für sinnvoller, die genaue Lage von der Gestaltung des Ostbahnhofvorplatzes abhängig zu machen. Dazu möchten wir im folgenden einige Vorschläge machen.
Wie wir bereits in unseren letzten Stellungnahme angemerkt haben, hält die Stadt Darmstadt bereits eine Trasse für eine mögliche Straßenbahn in den Ostkreis frei. Unabhängig von der uns zusätzlich vorgeschlagenen Freihaltung als Brücke oberhalb der NOU ist eine Straßenbahn aufgrund ihrer großen Kurvenradien ein relativ unflexibles Verkehrsmittel. Dies muss bei der weiteren Planung berücksichtigt werden, wenn die Trassenfreihaltung überhaupt Sinn machen soll.
Wie bereits in der Sitzung des Beirats von der DADINA angemerkt, halten auch wir eine Bündelung des ÖPNV auf dem Vorplatz des Ostbahnhofs mit Haltestellen in beide Fahrtrichtungen für unerlässlich. Nur dadurch kann die geplante wichtige ÖPNV-Drehscheibe an dieser Stelle sichergestellt werden.
Die oben genannten Punkte haben wir in einer nicht maßstäblichen Ideenskizze zusammengefasst. Dies ist in der Anlage beigefügt. Folgende kurze Erklärung zum Inhalt:
· Wir sind davon ausgegangen, dass die stadtauswärts führende Fahrspur der Landgraf-Georg-Straße (LGS) zwischen die Baumreihe auf den heutigen Fußweg verlegt wird, sodass die beiden nördlichen Fahrspuren der LGS ab dem Knotenpunkt Fiedlerweg als ÖPNV-Spur genutzt werden können. Dies hat den Vorteil, dass die Aus-/Einfädelung des ÖPNV im Zuge einer bestehenden LSA erfolgt und keine neue LSA nötig wird.
· Alle nötigen Fahrbeziehungen sind vorhanden.
· Unmittelbar nach Ende der Rampe ist für den MIV eine starke Fahrbahnverschwenkung vorgesehen, die die Fahrgeschwindigkeit des MIV massiv reduziert und gleichzeitig die Fahrspuren auf dem kleinsten möglichen Raum direkt an den südwestlichen Rand des Platzes verschwenkt.
· Die mögliche Führung der Straßenbahn ist als grüne Linie eingezeichnet.
· Auf dem Vorplatz des Ostbahnhofs wird eine Haltestelle hergestellt, die mit 45m Länge den Halt von einem Straßenbahnzug oder von zwei Gelenkbussen ermöglicht. Weiterhin eine Haltestelle (nur Ausstieg) für endende Fahrzeuge
5. Weitere Führung Richtung Autobahn
Wie aus den Erläuterungen von Herrn Strauß hervorging, wird eine planfreie Lösung an dem Knotenpunkt MLKR/Frankfurter Straße angestrebt. Da es im Tiefbaubereich mit größeren Kanälen o. Ä. Probleme gibt, soll diese nach dem derzeitigen Stand als Brücke der NOU über die Frankfurter Straße ausgeführt werden. Dies halten wir nicht für städtebaulich verträglich. Viel mehr empfehlen wir auch hier die Überprüfung einer +0,5/-0,5 Lösung, bei der das vorhandene Gefälle der Frankfurter Landstraße von der Brücke am Nordbahnhof ausgenutzt werden kann. Damit kann die NOU als Unterführung unter der Frankfurter Straße durchgeführt werden, ohne in den kritischen Tiefbaubereich vorzudringen.
Eine genauere Beurteilung auch des Tacke-Knotens machen wir von der Durchsicht des aktuellen Planungsstands abhängig.
Für Fragen und Erläuterungen stehen wir jederzeit gern zur Verfügung.