Quelle:Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Antwortschreiben des HMWVL auf den Brief des IVDA bzgl. ICE-Sprinter nach Berlin vom 15.10.
ICE-Sprinter nach Berlin
Sehr geehrter Herr Weidner,
Herr Minister Dr. Rhiel dankt Ihnen für Ihr Schreiben und hat mich gebeten, Ihnen zu antworten. . Die Linienverkürzung des Sprinters auf den Laufweg Frankfurt - Berlin vor zwei Jahren hatte damals zu kritischen Reaktionen vor Ort geführt.
Dass der Sprinter seit einiger Zeit täglich wieder, von Karlsruhe kommend über Mannheim und die Riedbahn nach Frankfurt geführt wird, war mir bekannt und hatte zu Erkundigungen bei der DB Fernverkehr AG geführt, da ich die von Ihnen vertretene Auffassung teile, dass der Darmstädter Hauptbahnhof generell stärker in den Fernverkehr eingebunden werden sollte. Mit einem Einzugsbereich von ca. 700 000 Einwohnern erfüllt der mit erheblichen Landesmitteln ausgebaute Hauptbahnhof mit ca. 40 000 täglichen Nutzern eine Drehscheibenfunktion im Schienenverkehr in der Region Südhessen/Starkenburg.
Die DB führt als Grund einer Entscheidung gegen Darmstadt an, dass der Umweg von 9 km über die Main-Neckar-Bahn sowie die Reisezeitverlängerung von ca. 17 Minuten bei Halt in Darmstadt nicht zu rechtfertigen sei. Für die ca. 20 Reisenden aus Darmstadt und Umgebung sei die Nutzung eines RB-Anschlusszuges mit Umstieg in Frankfurt Hbf bei einer Reisezeitverlängerung von ca. 20 Minuten durchaus zumutbar. Eine Linienverlegung wäre zum Nachteil von ca. 100 Einsteigern in Mannheim.
Auf die allein nach betriebswirtschaftlichen Erwägungen getroffenen Entscheidungen des Fernverkehrs hat die Landesregierung nach den Regularien der Bahnreform keine Möglichkeit der Einflussnahme.
Eine durchschlagende Verbesserung des Fernverkehrsangebotes für Darmstadt wird es erst mit dem Neubau der geplanten ICE-Strecke geben.