Zurück

15.09.2004

Quelle:Frankfurter Rundschau

Comic wirbt für mehr Rücksicht im Verkehr - "Timmy und die Drängel-Bengel" klären Schüler auf / Unfall am Willy-Brandt-Platz ist der Anlass

Der Unfall vom Februar, als wartende Schüler eine Elfjährige unter einen anfahrenden Bus drückten, soll sich nicht wiederholen. Ein Comic will die Kinder und Jugendliche zu besserem Verkehrsverhalten ermuntern.

Willy-Brandt-Platz: Von der Justus-Liebig-Schule, der Diesterweg- und der Eleonoren-Schule strömen Massen von Schülern. Für all die Menschen ist die Fläche viel zu klein, die von hier abfahren wollen: Ein halbes Dutzend Straßenbahnlinien und eine Hand voll Buslinien halten dort. Dazu umspült aus drei Richtungen der motorisierte Individualverkehr die Warte-Insel.

Der Comic, den Stadtrat Klaus Feuchtinger (Grüne) und städtische Bedienstete verteilen, findet bei den jungen Leuten reißenden Absatz. Die Sorge der ÖPNV-Beauftragten Doris Weiland, dass die vierseitigen Hefte letztlich weggeworfen werden und den Platz übersäen, bewahrheitet sich nicht. Nur zwei Jungen kommen und bringen den Comic mit den Worten zurück: "Den brauchen wir nicht. Wir sind schon vernünftig."

Illustrator Jens Rotzschke hat die Geschichte "Timmy und die Drängel-Bengel" entworfen. 2000 Euro haben 2500 Exemplaren gekostet. Gestern wurden sie auch an der Haltestelle Landskronstraße nahe der Lichtenbergschule verteilt. In der Geschichte geht es um eine Katze, die von bösen Jungs unter einen Bus gestoßen und von Timmy vor dem Überfahren bewahrt wird.

Wartehäuschen als Schutz

Damit sich am Willy-Brandt-Platz der Unfall nicht wiederholt, bei dem ein Mädchen an den Beinen schwer verletzt wurde, hat die Stadt im April die Wartefläche aufs Niveau mit dem Gleisbett gebracht und so einen Stolperstein beseitigt. Seit einer Woche steht das zweite Wartehäuschen. Es soll auch davor bewahren, dass jemand auf die Fahrbahn gedrängt wird. In der Diskussion war auch, Gitter aufzustellen. Doch die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Verkehrssicherheit glauben, dass diese zum Klettern und Übersteigen einladen und somit für mehr Gefahr sorgen, sagt Doris Weiland.

Seit Jahren ist das Problem an dem Knotenpunkt bekannt. Mittlerweile gibt es ein Konzept, die Drehscheibe zu entschärfen. Doch bevor nicht der Magistrat über das Papier entschieden hat, wird öffentlich nicht kundgetan, ob und wie der Platz umgestaltet, die Verkehrsführung geändert wird und Haltestellen verlegt werden. Stadtrat Feuchtinger geht davon aus, dass die Umsetzung der Pläne frühestens Ende 2006 erfolgt.

Kurz-URL:

Link teilen: Quelle twittern 

Zurück