Mit scharfer Kritik reagiert der Verein für Innovative Verkehrssysteme Darmstadt e.V. (IVDA) auf die mangelhafte Informationspolitik der HEAG zu den Umleitungen des diesjährigen Heinerfestes. Durch die gravierenden Umleitung der Linien 3, 9, K und L, welche nicht mehr über den Luisenplatz fahren, entsteht dort ein regelrechtes Chaos, speziell zu Beginn der Umleitungen. Felix Weidner vom IVDA: „An allen drei bisherigen Heinerfestabenden war zu Beobachten, dass durch die zu unauffälligen oder gar nicht vorhandenen Informationen die Fahrgäste weiterhin am Luisenplatz auf ihre Linien warteten. Die Linienanzeiger zeigen zwar keine Fahrten mehr an, dies tun sie aber auch öfter aufgrund technischer Probleme.“
An den erste drei Heinerfestabenden hat der IVDA beobachtet, dass eine hohe Zahl von Fahrgäste durch die Situation völlig überfordert waren und teilweise bis zu einer Stunde vergeblich an „ihrer“ Haltestelle warteten. Weidner hierzu: „Kein Wunder, wenn die wichtigen Informationen in einer Masse von gelben Infozetteln und Informationen zur regulären Baustellenumleitung in den Anzeigetafeln untergehen, oder schlicht an den falschen Haltestellen hängen. Ein einfach Hinweis aber, dass die Haltestelle ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr angefahren wird, war sowieso nirgendwo vorhanden“ Besonders auffällig war die Verwirrung laut IVDA bei Fahrgästen in Richtung Griesheim, da die einzige Zugstiegsmöglichkeit in der Innenstadt am Willy-Brandt-Platz war, und ein klarer Verweis darauf nirgendwo an den Haltestellen vorhanden war.
Genau diesen Hinweis mit Verweis auf die nächste mögliche Haltestelle hat der IVDA dann in Eigenregie erstellt und für die Dauer der Umleitung an den betroffenen Haltestellen selbst angebracht. Weidner: „Anscheinend ist die HEAG nicht in der Lage, selbst für ausreichende Informationen zu sorgen. Wir sahen uns gezwungen im Sinne der Fahrgäste eigenständig aktiv zu werden.“ Der Erfolg lies nicht lange auf sich warten: Die Zahl der vergeblich wartenden Fahrgäste sank nach Einschätzung des IVDA merklich. Der IVDA hätte sich gewünscht, dass die Verantwortlichen der HEAG selber für einen begrenzten Zeitraum vor Ort gewesen und dort die Fahrgastinformation übernommen hätten. Weidner: „Die von der HEAG erstellte Information war in der gegebenen Weise weder ausreichend noch akzeptabel. So was im Büro zu planen ohne je selber vor Ort gewesen zu sein kann nicht klappen!“
Der IVDA fordert daher das Informations- und Betriebsmanagement im kommenden Jahr über eine zentrale, unabhängige, übergeordnete Stelle laufen zu lassen. „Abgesehen von den Problemen bei der HEAG hat die unternehmensübergreifende Information z.B. zur HAV oder der VU wieder nur ausgesprochen mäßig funktioniert. Auch der Betriebsablauf insbesondere am Luisenplatz und am Willy-Brandt-Platz war - gelinde gesagt - verbesserungsbedürftig.“ Weidner zusammenfassend: „Solang im ÖPNV alle Unternehmen gegeneinander und kaum miteinander arbeiten und jeder nur seine akuten eigenen Interessen verfolgt, wird der Fahrgast immer der Verlierer sein!“